#Leavenoonebehind Fahrradtour

LNOB-Fahrradtour ans Meer Sommer 2021

BDP-Jugendreise 2021

#LNOB-Fahrradtour ans Meer - Viel mehr als nur eine Radtour...

Die Corona-Pandemie stellte die gesamte Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, aber besonders Kinder, Jugendliche und Familien vor sehr große Herausforderungen. Durch das Runterfahren und bremsen der Wirtschaft, Shutdown, Lockdown und Co., beschleunigte sich hingegen das Leben innerhalb der Familien. Vom sogenannten „entschleunigen“ konnte hier weniger die Rede sein. Viele Kinder, Jugendliche mit ihren Familien und Angehörigen sind während der Krisenzeit doppelt gefordert und kratzen an der Grenze zur Überlastung.

Während unserer limitierten und eingeschränkten Ferienangebote, in Zeiten der Pandemie nahmen wir als Akteur der außerschulischen Bildung besonders wahr, dass sich Kinder  und Jugendliche nach Kontakt zu Gleichaltrigen sehnten. Alle schienen sozial ausgehungert. Es ist klar, Kinder brauchen Kinder und Jugendliche brauchen Jugendliche um sich zu entwickeln. Die jungen Menschen sind mehr als nur Schülerinnen und Schüler oder Student*innen. Doch im Corona-Jahr wurden bedauerlicherweise die heranwaschenden Generationen, politisch betrachtet, stark auf die Institution Schule reduziert. Bedauerlicherweise ist diese Haltung auch keine Neue. Die vielfältigen Lebenssituationen der jungen Menschen wurden  unzureichend mitgedacht bzw. berücksichtigt.

Nach gut 1,5 Jahren Covid19-Pandemie wurde es Zeit Jugendlichen endlich wieder eine analoge Perspektive bereitzustellen.

Unsere abenteuerliche BDP-Jugendreise 2021 ist vorbei. Gesund und munter ist unsere Gruppe junger Menschen zwischen 14-18 Jahre wieder mittlerweile in Berlin eingetrudelt.

Unsere gemeinsame Unternehmung auf dem Fahrrad lief  unter dem #LEAVENOONEBEHIND. Die deutsche Übersetzung heißt soviel wie „lass niemanden zurück“. Dieser Leitsatz begleite unsere Gruppe auf verschiedenen Ebenen. Gleichzeitig ist der #LNOB eine politische Kampagne, die auf die menschenverachtende und menschenrechtsverletzende Situation an den EU-Außengrenzen aufmerksam macht.

 

Mit dieser Fahrrad-Tour versuchten wir junge Menschen, die hier in Deutschland leben abzuholen oder gar herauszuholen aus der schier aussichtslosen Situation. Retrospektiv auf die Corona-Pandemie. Das  Leben davor, damit und danach. Kurzum für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung eines*einer jeden Einzelnen. Wer interessierte sich denn für die konkreten Bedürfnisse und Belange der Jugendlichen? Wer fragte denn wirklich mal nach, was so abgeht und wie das überhaupt alles zu ertragen war bzw. ist?  Die Krise wird unterschiedlich wahrgenommen und individuell erlebt. Eine*r so Andere so...

Wir machten einen Privilegien-Check. Es ging um viel mehr als nur Fahrrad fahren. My world, your world & others. Über den Tellerrand hinausblickend, Perspektiven wechseln.

Während unserer Radtour durch Berlin, entlang des Oder-Neiße-Radweges durch Brandenburg, Mecklenburg und auch dem Nachbarland Polen hatten wir oft eine idyllische fast romantisierte „Weitsicht“. Am Abend während unserer Gruppenstunden, Gespräche und Diskussionen am Lagerfeuer wurde daraus eine Weltsicht. Bei unseren Tages-Etappen nahmen wir natürlich auch diverse Wahlplakate wahr. Wir befinden und schließlich im bedeutenden Wahljahr 2021. #wahlaltersenken by the way.  Die (FUCK)AFD ist im ländlichen Raum besonders stark vertreten. Plakate wie zum Beispiel „Lokal schlägt global“ oder „Weniger EU, mehr Europa“ waren vielerorts sichtbar. Was bedeuten diese populistischen Wahlslogans eigentlich? Damit setzten wir uns innerhalb der Gruppe auseinander. Gleichermaßen mit dem Begriff der Demokratie. Als Lebensform, Regierungsform und Herrschaftsform. HERRSCHAFTEN wer hat hier eigentlich das Sagen? Wie ging bzw. geht es weniger privilegierten Menschen während dieser globalen Krise anderswo? Zum Beispiel Menschen in Not, Geflüchteten an den EU-Aussengrenzen. Unsere Teamerin konnte hier aus erster Hand berichten, denn die war selbst 1,5 Jahre auf Lesbos aktiv um humanitäre Hilfe zu leisten. Was sind Motive für politischen Aktivismus, was braucht es dafür? Irgendwann in Mecklenburg beschlossen wir für unsere weitere Tour über Stadt, Land, Fluss, Flagge zu zeigen! Durch unseren gemeinsamen Austausch waren wir motiviert Fähnchen für unsere Räder zu basteln und entsprechend kreativ zu gestalten. Von dort an bewegte sich die Gruppe als bunter Fahrrad-Korso, über die noch vor uns liegenden Wege und Straßen. Die Botschaft war eindeutig.  Fest im Sattel ließen wir uns Ziel, das Meer, nicht aus den Augen.  Entlang der deutsch-polnischen Grenze lernten wir viele offene Menschen kennen, die augenscheinlich sehr interessiert an unserer Unternehmung waren.  Wir kamen mit unterschiedlichsten Menschen an unterschiedlichsten Orten  zusammen und natürlich ins Gespräch. Ungeachtet von der  Herkunft, der Hautfarbe, der Sprache, des Geschlechts, der sexuellen Identität, einer Behinderung, der Religion/Weltanschauung und des Alters., Ob Mensch oder Natur, Vielfalt stärkt und belebt! Eine atemberaubende natürliche Landschaft belohnte uns alltäglich und immer wieder aufs Neue. Wir verspürten große Dankbarkeit. Auf unserer LNOB-Fahrradtour lernten wir viel übereinander, voneinander und miteinander. Wir möchten weiterhin an demokratischen Entscheidungsprozessen teilhaben, partizipieren uns einmischen, Gesellschaft mitgestalten! Gemeinsam durch die Krise , Richtung Zukunft MITEINANDER!

 

Wir sind bunt. Wir sind dreist, Wir sind politisch. Wir sind der BDP Berlin!