Rezension: Theaterstück "Außer Kontrolle" BDP Junge Bühne Berlin
BDP - Rezension:
Das Theaterstück "Außer Kontrolle" fesselt von Anfang bis Ende mit seiner kraftvollen Darstellung und seiner tiefgreifenden thematischen Relevanz. In einer meisterhaften Verwebung von systemkritischen Elementen und philosophischer Reflexion bringt es die zeitlosen Fragen von Herrschaft, Unterdrückung und Widerstand auf die Bühne. Durch seine Analyse der Kontinuitäten in unserer Gesellschaft und der subtilen Machtstrukturen, die sie durchdringen, eröffnet das Stück einen Blick auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist ein Aufruf zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit den Illusionen des Fortschritts, während es gleichzeitig die Zuschauer dazu ermutigt, die Welt um sie herum mit kritischem Blick zu betrachten. "Außer Kontrolle" ist nicht nur ein Theaterstück, sondern ein eindringliches Plädoyer für soziale Gerechtigkeit und individuelle Verantwortung. Es ist ein Erlebnis, das lange nachhallt und zum Nachdenken anregt.
Stückbeschreibung:
Das Stück "Außer Kontrolle" setzt sich mit den Kontinuitäten von Herrschaft, Unterdrückung und Aufbegehren auseinander. Dass die Goldenen Zwanziger vorbei sind, dass die stumme Macht der Verhältnisse Unterdrücker wie Unterdrückte gleichermaßen geißelt, dass Patriarchat und Kapital gemeinsam rübergrinsen zu den Rassisten und Nationalen, wissend lächelnd, wird Jahr für Jahr verkauft als ein Fortschritt von Menschlichkeit, Humanismus und Wohlstand. Auch aus den Reflektionsanstalten bürgerlicher Staaten -- unseren schönen Theatern -- hören wir den Ruf der Ware: Lässt sich auch der Tod auf der Bühne verkaufen? Und jetzt, mit einem Mal ist die Katastrophe da? Nein! Für uns war die Welt schon immer eine Katastrophe! 2024, 1924, 1789 wird die Geschichte falsch herum erzählt? Oder ist es so gerade richtig? Dann wird der Ausnahmezustand zum wirklichen Ausnahmezustand! Für jene nämlich, die ihn stets für sich zu instumentalisieren wussten. Für euch ist es jetzt vorbei!