
Trägermitteilung vom 28.02.2025
Gewalttätiger Vorfall im Jugendclub Liebig19
Am Samstag, den 22.02.2025, kam es im Jugendclub Liebig19 zu einem gewalttätigen Übergriff durch eine Gruppe unbekannter Täter (schätzungsweise zwischen 16 und 20 Jahren). Mehrere Jugendliche wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Der Vorfall hat nicht nur die betroffenen Jugendlichen und unsere Kolleg*innen vor Ort tief erschüttert, sondern wirft auch viele Fragen auf. Bislang fehlen weitere Informationen zu den Hintergründen und Zusammenhängen.
Unsere volle Anteilnahme gilt den verletzten Jugendlichen und unseren Kolleg*innen in der Einrichtung in Friedrichshain. Wir stehen ihnen in dieser schwierigen Zeit bei und setzen alles daran, gemeinsam mit allen Beteiligten eine sichere und unterstützende Umgebung zu schaffen.
Als Träger der Einrichtung verurteilen wir jede Form von Gewalt und nehmen die Situation äußerst ernst. In enger Abstimmung mit der Polizei, der Jugendförderung und weiteren Fachstellen arbeiten wir derzeit intensiv an der Aufarbeitung des Vorfalls. Gleichzeitig prüfen wir gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit in der Einrichtung, darunter:
- Krisenintervention und Unterstützung für Betroffene
- Psychologische Begleitung und Supervision für das Team
- Optimierung der Sicherheitsstrukturen vor Ort
- Intensivierter Austausch mit Jugendlichen zur Gewaltprävention
Überlastung der Fachkräfte und Folgen der Berliner Sparpolitik
Dieser Vorfall macht erneut deutlich, unter welch enormem Druck die Fachkräfte in der offenen Jugendarbeit stehen. Seit geraumer Zeit arbeiten sie am Limit – mit unzureichenden personellen und finanziellen Ressourcen. Die aktuelle Sparpolitik des Landes Berlin verschärft diese Situation zusätzlich: Kürzungen im Jugendbereich gefährden nicht nur dringend benötigte Schutzräume für junge Menschen, sondern setzen auch die Fachkräfte unzumutbarem Stress aus.
Wir fordern daher eine klare Kehrtwende in der Berliner Jugendpolitik: Mehr finanzielle und personelle Ressourcen für Jugendtreffs, Präventionsarbeit und sozialpädagogische Unterstützung – statt weiterer Kürzungen!
Jugendarbeit ist kein Luxus, sondern eine essenzielle Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Wer hier spart, riskiert den Verlust wichtiger Anlaufstellen für junge Menschen – mit fatalen Folgen.